Keimen Bananen in reinem Perlit?

Keimen Bananen in reinem Perlit? Diese Frage wird in einschlägigen Foren im Internet kontrovers diskutiert und die Meinungen dazu sind gespalten. Gerne dokumentiere ich hier meine eigenen Erfahrungen, denn aktuell habe ich einen interessanten Versuch am laufen. Ich habe Samen der Musa acuminata ssp. zebrina aus der gleichen Charge gleichzeitig in Kokosfasern und in reines Perlit gesät. Nachdem sich in den Kokos-Quelltabletten der erste Sämling nach 20 Tagen gezeigt hat (vgl. hier), keimen nach 41 Tagen nun auch Samen im reinen Perlit.

Sämlinge von Musa zebrina in reinem Perlit.

Sofern der Samen also frisch und die Bedingungen gut sind, klappt es offensichtlich auch in reinem Perlit. Wie der Versuch nahe legt (aber sicher noch nicht abschliessend beweist), scheint die Keimung in reinem Perlit aber länger zu dauern. Das es mit reinem Perlit funktionieren muss, war mir eigentlich bereits klar, denn 2017 haben bereits folgende Arten in reinem Perlit gekeimt: Musa sikkimensis, Musella lasiocarpa, Musa ornata und Musa mannii.

 

Neues aus der Anzucht

Die beiden ersten Sämlinge der Ensete glaucum scheinen das Pikieren und Umtopfen gut überstanden zu haben und wachsen munter weiter, während im Plastikbeutel im Gewächshaus bereits die nächsten Keimungen zu beobachten sind. Ganz offensichtlich ist das eine Charge mit gutem und frischem Saatgut, denn innerhalb von nur 17 Tagen haben bereits 3 von 10 Samen gekeimt.

Auch die Musa acuminata ssp. zebrina wächst schnell und hat binnen weniger Tage bereits ein zweites Blatt gebildet. Beim Anblick der Jungpflanze frage ich mich allerdings, wo die weinroten Streifen auf den Blättern der Blutbanane sind? Entweder ist die typische Färbung der Zebrina erst ab einem gewissen Alter erkennbar, oder dann wurde das Saatgut falsch deklariert. Die Zukunft wird es zeigen.

Keimung einer Ensete glaucum

Bekanntlich soll man den Tag nicht vor dem Abend loben, aber nach zwei erfolglosen Versuchen scheint es nun im dritten Anlauf mit der Keimung von Samen der Ensete glaucum zu funktionieren.  Nach einer persönlichen Rekordzeit von nur 13 Tagen Keimzeit habe ich vor zwei Tagen die ersten keimenden Samen im Kokohum entdeckt.

Meine ersten Versuche waren beide wegen Fäulnis der Samen gescheitert. In einem Fall haben sich sogar Würmer im Substrat gebildet, was entweder auf schlechtes Saatgut oder auch den Umstand zurückzuführen ist, dass ich das Wasser aus der Regentonne zum Besprühen des Substrats nicht immer abgekocht hatte. Die beeindruckende Grösse der Samen haben mich auch dazu verleitet, dass Substrat zu nass zu halten, was ich nun im dritten Versuch korrigiert habe. Spannend erscheint mir auch der Umstand, dass ich die letzten Samen vor der Aussaat unbehandelt vorgequellt habe, während ich bei den gescheiterten Versuchen die Samenkörner jeweils mit Schleifpapier angeschliffen hatte. Das spricht einmal mehr für meine Hypothese, dass die Qualität der Samen, die Keimtemperatur und Keimumgebung  wesentlich wichtiger sind, als die Vorbehandlung der Samen vor der Aussaat. Nun gilt es, die Sämlinge nicht zu ersäufen und in einigen Tagen den richtigen Moment für das Pikieren zu erwischen.

Keimung einer Musa zebrina

Wow, manchmal geht es schnell! Da schaut man mal drei, vier Tage nicht ins Gewächshaus und schon erwartet einem eine wunderbare Überraschung. Innerhalb von nur 20 Tagen hat eine Musa acuminata ssp. zebrina gekeimt und fast unbemerkt bereits eine Höhe von 3 cm erreicht. Höchste Zeit, die Plastikfolie vom Becher zu entfernen und den Keimling ans Licht zu stellen!

Das ist die erste Keimung der diesjährigen Aussaat überhaupt. Als Anzuchtmethode habe ich erstmals Kokos-Quelltabletten in mit Folien gedeckten Plastikbechern verwendet und es scheint zu funktionieren. Nun hoffe ich, dass sich der Winzling weiter gut entwicklet, denn die Blutbanane, wie die Zebrina auch genannt wird, soll mit ihren gestreiften weinroten Blättern eine der schönsten Zierbananen sein.

Keimung einer Ensete ventricosum

Bei meinem ersten Versuch zur Anzucht einer Ensete ventricosum war ich kläglich gescheitert. Die in Töpfen mit Anzuchterde gesäten Samen waren binnen weniger Wochen faul, weil das Substrat offenbar zu nass und die Temperatur zu tief war. Inzwischen habe ich mir ein Zimmergewächshaus mit Heizung und Temperatursteuerung besorgt und ein besseres Gefühl für die notwendige Feuchtigkeit entwicklet.

Zu meiner Freude verläuft der zweite Versuch nun erfolgreicher. Die Samen von Wyss Samen hatte ich ohne zusätzliche Vorbehandlung während 72 Stunden in warmes Wasser eingelegt, danach in kleine Torftöpfe mit Anzuchterde gesetzt und bei konstanten 26 °C ins Gewächshaus gestellt. Am 4.9. und somit 20 Tage nach der Aussaat hat sich nun ein Keimling gezeigt.

Weil bereits wenige Tage später Wurzeln an der Oberfläche sichtbar wurden, habe ich den Winzling bereits am 9.9. in eine Mischung aus Kokohum und Anzuchterde umgetopft. Ich hatte schon gelesen, dass die Ensete ventricosum extrem schnell wachsen würde. Diese Tatsache nun aber an einer eigenen Pflanze zu beobachten, ist doch sehr beeindruckend. Das folgende Bild zeigt die Jungpflanze heute und damit nur 10 Tage nach der Keimung!

 

Keimung einer Musa sikkimensis

Freude herrscht! Vor drei Tagen und damit 24 Tage nach der Aussaat in reines Perlit zeigte sich der erste Keimling einer Musa sikkimensis. Heute habe ich den Winzling nun in einen Torftopf mit Kokohum pikiert. Solange es die Wuchshöhe zulässt, wird die Pflanze weiter bei 26 °C im Gewächshaus verweilen.