Keimung einer Musa sikkimensis ‘Red Tiger’

Jungpflanzen aus Saatgut, welches als Musa sikkimensis und ohne Angabe einer spezifischen Sorte deklariert war, haben vor zwei Jahren wunderschöne rötlich panaschierte Blätter entwickelt. Damals kam bereits die Vermutung auf, dass es sich möglicherweise um Sikkis einer speziellen Sorte handeln könnte. Unter samenchilishop.de habe ich dieses Jahr nun Saatgut bestellt, welches explizit als Musa sikkimensis ‘Red Tiger’ deklariert wird. Nach nunmehr 17 Tagen im Plastikbeutel mit Kokohum habe ich heute den ersten Keimling entdeckt.

Spannend dabei ist, dass ich vor dem Einlegen der Saatguts in Wasser 15 Samenkörner angeschliffen und weitere 15 Stück unbehandelt belassen habe, um nun einmal die Wirkung das Anschleifens experimentell zu überprüfen. Zu meiner Überraschung erfolgte die erste Keimung nun bei den Samen, die nicht angeschliffen sind. Ich beobachte weiter, bevor ich ein endgültiges Fazit ziehe.

Kleinwüchsige Musa acuminata ‘Dwarf’

Die Musa acuminata ist die wilde Urbanane für viele gezüchteter Kreuzungen moderner Dessertbananen wie ‘Cavendish’ oder ‘Grand Nain’. Die Wildart der Musa acuminata muss wegen ihrer tropischen Herkunft warm und feucht überwintert werden, was aber bei Wuchshöhen von 5 Metern definitiv nicht ganz einfach ist.

Aus diesem Grund wünschte ich mir schon länger eine kleinwüchsige Sorte und bin nun bei rarepalmseeds.com fündig geworden. Dieser Lieferant bietet Saatgut der Kultursorte Musa acuminata subsp. acuminata ‘Dwarf’ an, die eine Wuchshöhe von “nur” 2,5 Metern erreichen soll. Dieses Saatgut habe ich mir nun besorgt und vor 11 Tagen in Kokohum gesät. Zu meiner grossen Freude sind bereits zwei Keimungen an der Oberfläche zu sehen und nun hoffe ich, dass sich daraus auch kräftige und gesunde Zwerge (Dwarf) der Musa acuminata entwickeln.

Ensete ventricosum

Mein letztes Exemplar einer Ensete ventricosum aus der Aussaat 2017 hat den Winter leider nicht überlebt. Das Winterquartier war offenbar zu feucht, denn die Pflanze hat Schimmel angesetzt und war nicht mehr zu retten. Das war Grund genug, dieses Jahr wieder Samen zu säen. Nach nunmehr 23 Tagen in einem Plastikbeutel mit Kokohum konnte ich heute den ersten Sämling pikieren.

Als Erkenntnis aus der gescheiterten Überwinterung werde ich im kommenden Winter einmal versuchen, einen ausgetopften und nackten Scheinstamm einer Ensete trocken durch den Winter zu bringen, so wie man das zum Beispiel auch mit Dahlien tun kann.

Update Musa ‘Helen’s Hybrid’

Nachdem am 01.08.2018 nach einer Rekordzeit von gerade mal 12 Tagen ein erster Samen einer Musa ‘Helen’s Hybrid’ gekeimt hatte, war die Hoffnung gross, dass es sich um qualitativ gutes und frisches Saatgut handelt und eine entsprechend hohe Keimrate erwartet werden darf. Leider kam es, wie so oft bei der Anzucht von Samen, aber anders als erwartet und inzwischen sind weitere 9 Wochen verstrichen, aber im Substrat tut sich rein gar nichts mehr.

Wenigstens hat es der bisher einzige Sämling geschafft und die Pflanze hat binnen 2 Monaten eine gute und stabile Grösse erreicht. Als bislang einzige ihrer Art in meiner Sammlung geniesst sie natürlich viel Zuwendung und Aufmerksamkeit. Ein weiterer Ansporn ist aber auch der Umstand, dass die Musa ‘Helen’s Hybrid’ wohl die einzige Obstbanane mit einigermassen geniessbaren Früchten ist, die sich mit einem entsprechenden Winterschutz auch für eine ganzjährige Freilandkultur in unserem Klima eignet. Und welcher Hobby-Bananenbauer wünscht sich nicht, einmal Früchte in der eigenen Plantage ernten zu können?

Zuchterfolg bei der Musa johnsii

Die Aussaat 2018 hat mir bereits einige neue Bananenarten beschert. Darunter gehört auch die eher seltene Musa johnsii. Diese Wildart wurde offenbar erst 2001 beschrieben und im Internet sind leider nur wenig Informationen über diese Art zu finden. Die Beschreibung des Saatgutlieferanten tönt auf jeden Fall sehr spannend.

Bis heute haben es zwei Sämlinge geschafft. Im Vergleich zu anderen Arten beobachte ich bei der Musa johnsii ein relativ langsames Wachstum. Die Pflanzen bilden zwar ordentlich kleine Blätter, aber die ältere der beiden Pflanzen hat auch nach 2 Monaten erst eine Grösse von rund 5 cm erreicht.

Besonders spannend finde ich aber die Beobachtung beim erst 14 Tage alten Sämling. Dieser bildet irgendwie bereits einen ersten winzigen Ableger. Vielleicht täusche ich mich, vielleicht habe ich beim Pikieren unbemerkt einen zweiten Samen versetzt oder vielleicht ist es doch eine dieser Launen der Natur. Letzteres wäre eine ziemliche Überraschung, den gemäss der Beschreibung der Lieferanten treibt gerade die Musa johnsii eher wenig Kindel. Die Zukunft wird es zeigen.

Details zu den Keimbedingungen der Musa johnsii finden Interessierte hier.

Färbung der Musa zebrina

Die erstmalige Aussaat von Samen der Musa acuminata ssp. zebrina ist mit einer zwischenzeitlichen Keimrate von 35 % ziemlich erfolgreich. Die sieben bisherigen Keimungen haben alle überlebt und die Sämlinge entwickeln sich gut und unterschiedlich schnell. Die grösste Pflanze hat seit ihrer Keimung Ende Juni eine stattliche Höhe von rund 15 cm erreicht.

Beim Anblick dieser hübschen Staude bleibt eine Frage aber nach wie vor offen. Ab welcher Grösser resp. welchem Alter entwickelt eine Musa zebrina ihre typisch rot panaschierten Blätter, aufgrund derer sie auch unter der Bezeichnung Blutbanane bekannt ist? Oder waren gar die Samen falsch deklariert? Ich weiss es noch nicht, beabsichtige die Pflanzen nun aber warm, hell und möglichst ohne Vegetationspause durch den Winter zu bringen.

 

Neues aus der Anzucht

Heute gibt es sowohl schlechte wie auch gute Neuigkeiten aus der Anzucht. Der erste und bisher einzige Sämling der Musa chunii hat sein Wachstum seit einigen Tagen eingestellt und im Moment sieht es leider nicht danach aus, als würde dieses Exemplar über die Runden kommen. Die Natur hat halt ihre eigenen Regeln und ab und an schafft es ein Sämling nicht.

Die Enttäuschung ist aber etwas gemildert, weil in den letzten Tagen dafür zwei neue Arten gekeimt haben. Nach erfolglosen Versuchen 2017 hat nun nach 80 Tagen Keimzeit einer erster Samen einer Musa yunnanensis gekeimt. Ich habe den Sämling im Beutel ganz offensichtlich mehrere Tage übersehen, denn bei dessen Entdeckung war er schon über 3 cm lang und wegen dem Lichtmangel ziemlich nahe an der Vergeilung!

Sämling der Musa yunnanensis.

Ich habe den Sämling sofort pikiert und im Moment scheint er sich trotz Zangengeburt gut zu entwickeln. Auch im Beutel mit den Samen der Art Musa cheesmanii hat sich nach 25 Tagen ein erster Sämling gezeigt. Diesen habe ich ebenfalls bereits pikiert und auch er scheint sich glücklicherweise gut zu entwickeln.

Pikierte Sämlinge der Musa cheesmanii und der Musa yunnanensis.

 

Keimung einer Musa chunii

Nach 34 Tagen in feuchtem Gemisch aus Kokohum und Perlit zeigt sich nun der erste Sämling einer Musa chunii an der Oberfläche. Hierbei handelt es sich um eine Wildart aus China, die erst 2006 durch M. Häkkinen entdeckt und beschrieben wurde. 2013 wurde ihr Vorkommen erstmals auch in Indien dokumentiert. Diese eher kleinwüchsige Art aus der Sektion Rhodochlamys erreicht bei ausgewachsenen Scheinstämmen Höhen von bis zu 1,8 Metern und dürfte sich deshalb gut für die Topf- und Kübelkultur und die Überwinterung im Haus eignen. Bis dahin wird es aber noch eine Weile dauern, denn der Sämling ist noch sehr klein und wirkt ziemlich fragil. Nun gilt es also den Winzling gut zu versorgen und die Daumen zu drücken.

Keimung einer Musa ‘Helen’s Hybrid’

Nachdem ein erster Versuch im Februar 2018 in reinem Perlit erfolglos geblieben war, zeigt sich nun in Kokohum nach einer Rekordzeit von nur 12 Tagen ein erster Sämling einer Musa ‘Helen’s Hybrid’.

Das mag zum einen am Substrat liegen, aber offenbar begünstigen auch die aktuell heissen Temperaturen das Keimen der Samen, denn in den letzten Wochen hat die Anzahl Keimungen merklich zugenommen. Es scheint dem Saatgut nichts auszumachen, wenn die Temperatur im Zimmergewächshaus durch die direkte Einstrahlung der Abendsonne manchmal sogar die 30 °C Marke überschreitet.

Keimung einer Musa velutina

Gestern Abend habe ich noch einen kurzen Blick ins Gewächshaus geworfen und durfte dabei wieder einmal einen dieser wunderbaren Momente geniessen, die einem bei der Anzucht mit Samen für die Geduld entschädigen. Ein erster Sämling der Aussaat von Musa velutina ist an der Oberfläche sichtbar. Aller guten Dinge scheinen wirklich drei zu sein, denn auch mit Samen dieser Art habe ich bereits zwei erfolglose Versuche hinter mir. Um so grösser ist nun die Freude, dass es im dritten Anlauf offenbar zu klappen scheint.