Neues aus der Anzucht

Heute gibt es sowohl schlechte wie auch gute Neuigkeiten aus der Anzucht. Der erste und bisher einzige Sämling der Musa chunii hat sein Wachstum seit einigen Tagen eingestellt und im Moment sieht es leider nicht danach aus, als würde dieses Exemplar über die Runden kommen. Die Natur hat halt ihre eigenen Regeln und ab und an schafft es ein Sämling nicht.

Die Enttäuschung ist aber etwas gemildert, weil in den letzten Tagen dafür zwei neue Arten gekeimt haben. Nach erfolglosen Versuchen 2017 hat nun nach 80 Tagen Keimzeit einer erster Samen einer Musa yunnanensis gekeimt. Ich habe den Sämling im Beutel ganz offensichtlich mehrere Tage übersehen, denn bei dessen Entdeckung war er schon über 3 cm lang und wegen dem Lichtmangel ziemlich nahe an der Vergeilung!

Sämling der Musa yunnanensis.

Ich habe den Sämling sofort pikiert und im Moment scheint er sich trotz Zangengeburt gut zu entwickeln. Auch im Beutel mit den Samen der Art Musa cheesmanii hat sich nach 25 Tagen ein erster Sämling gezeigt. Diesen habe ich ebenfalls bereits pikiert und auch er scheint sich glücklicherweise gut zu entwickeln.

Pikierte Sämlinge der Musa cheesmanii und der Musa yunnanensis.

 

Keimung einer Musa chunii

Nach 34 Tagen in feuchtem Gemisch aus Kokohum und Perlit zeigt sich nun der erste Sämling einer Musa chunii an der Oberfläche. Hierbei handelt es sich um eine Wildart aus China, die erst 2006 durch M. Häkkinen entdeckt und beschrieben wurde. 2013 wurde ihr Vorkommen erstmals auch in Indien dokumentiert. Diese eher kleinwüchsige Art aus der Sektion Rhodochlamys erreicht bei ausgewachsenen Scheinstämmen Höhen von bis zu 1,8 Metern und dürfte sich deshalb gut für die Topf- und Kübelkultur und die Überwinterung im Haus eignen. Bis dahin wird es aber noch eine Weile dauern, denn der Sämling ist noch sehr klein und wirkt ziemlich fragil. Nun gilt es also den Winzling gut zu versorgen und die Daumen zu drücken.