Keimung einer Musa sikkimensis

Freude herrscht! Vor drei Tagen und damit 24 Tage nach der Aussaat in reines Perlit zeigte sich der erste Keimling einer Musa sikkimensis. Heute habe ich den Winzling nun in einen Torftopf mit Kokohum pikiert. Solange es die Wuchshöhe zulässt, wird die Pflanze weiter bei 26 °C im Gewächshaus verweilen.

 

 

Die erste Auspflanzung wird geplant

Zugegeben, der Zeitpunkt für eine Auspflanzung ist im Juli zwar etwas spät, aber der Topf meiner prächtig gedeihenden Bananenstaude ist zunehmend zu klein und das üppige Wurzelwerk drückt bereits gewaltig auf den Topfmantel. Allerdings bin ich mir auch trotz intensiver Recherche noch immer nicht sicher, ob es sich bei dieser Banane tatsächlich um eine winterharte Musa basjoo handelt. Ich habe die Staude vor einigen Jahren – damals noch ein kleines und zartes Pflänzchen – als Geschenk bekommen. Inzwischen hat das Teil aber eine stattliche Höhe von rund 2,5 Metern erreicht, bildet regelmässig Kindel und ist für die Überwinterung im Haus zu gross. Da ich beim letzten Umtopfen vor rund zwei Jahren bereits erfolgreich ein Kindel abgetrennt und deshalb eine Pflanze als Backup habe, will ich nun eine dauerhafte Auspflanzung wagen. Der Umstand, dass die Banane in der Vergangenheit bereits mehrfach kalte Tage (einmal sogar späten Schneefall im Mai) mehr oder weniger schadlos überstanden hat, stimmt mich trotz Ungewissheit bezüglich Gattung, Art und Kältetoleranz zuversichtlich. Das Vorhaben mit der Auspflanzung soll nun geplant und umgesetzt werden.

Das Objekt, das dauerhaft ausgepflanzt werden soll.

Im Buch von Jäck habe ich mich über die Voraussetzungen und die notwendige Beschaffenheit des Bodens für eine Auspflanzung schlau gemacht. Ein Platz mit langer Sonneneinstrahlung (Ausrichtung nach Süden) ist im Garten schnell gefunden, wobei der zusätzliche Windschutz durch die nahe gelegene Scheune den vorgesehenen Platz zusätzlich begünstigen würde. Über die Bodenbeschaffenheit habe ich als Laie allerdings keinen blassen Schimmer, aber gemäss Jäck darf dieser nicht zu mager, zu sandig oder zu sauer sein. Ein pH-Wert von 5,5 bis 6,5 wäre ideal. Andernfalls wird ein Bodenaustausch empfohlen, was natürlich mit entsprechendem Mehraufwand verbunden wäre.

Im Baumarkt besorge ich mir deshalb einen pH-Bodentest, pudele am prädestinierten Standort ein rund 50 cm tiefes Loch und nehme eine Bodenprobe. Manchmal braucht man einfach etwas Glück im Leben. Die Flüssigkeit im Reagenzglas verfärbt sich in Kürze türkis, was gemäss Verpackung des Bodentests einem pH-Wert von 6 entspricht. Wunderbar, mindestens den Bodenaustausch können wir uns sparen!

Der pH-Wert 6 der Bodenprobe liegt im idealen Bereich für Bananen.

Buchempfehlung “Tropische, subtropische und winterharte Bananen”

Das Buch “Tropische, subtropische und winterharte Bananen” von Joachim Jäck (ISBN 978-3-8423-5375-6) ist meines Wissens eine der wenigen Fachpublikationen zum Thema Bananen in deutscher Sprache. Die Sprache im Buch lässt an gewissen Stellen erkennen, dass der Autor zwar ein ausgewiesener Experte und leidenschaftlicher Bananeliebhaber ist, aber eben nicht Schriftsteller. Inhaltlich enthält dieses umfassende Werk aber unglaublich viel Fachwissen und praktische Ratschläge für den Anbau von Bananen. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Muss für alle, die Bananen im eigenen Haus oder Garten kultivieren wollen. Aber Vorsicht bei einer Bestellung! Vom gleichen Autor gibt es auch das ältere Buch “Bananen in Mitteleuropa”, welches inhaltlich fast identisch, aber einfach weniger umfangreich ist.